Interview mit Jens

„Hallo Jens, stell dich doch einmal für die Leute vor, die dich nicht kennen.“

Ich bin der Adjutant im Bürger Jäger Corps. Bin 57 Jahre alt und in Peine geboren, also mit Fuhsewasser getauft. Ich bin gelernter Dreher und seit meiner Ausbildung bei der Peiner Umformtechnik beschäftigt. Seit rund 1 ½ Jahren freigestellter Betriebsratsvorsitzender. Ich bin verheiratet und habe einen Sohn, der ebenfalls schon verheiratet ist. Er ist Mitglied im CdB. Meine Frau steht immer an meiner Seite und unterstützt mich bei meinen großen Hobby BJC wo sie nur kann, denn ohne verständnisvollen Partner in dieser Funktion im Verein wird es schwierig. Weitere Hobbys oder Leidenschaften: Dauerkarte bei Eintracht Braunschweig. Eine große Schal-Sammlung von Fußballvereinen aus aller Welt von der Kreisklasse bis zur Champions-League, ich besuche gerne Konzerte (besonders Springsteen) und campe gerne mit dem Wohnmobil.

„Du bist schon viele Jahre im Bürger-Jäger-Corps v. 1871 e. V. Was hat dich damals dazu bewegt einzutreten?“

Ganz klar mein Vater und mein Onkel, wobei mein Vater aus persönlichen Gründen doch früh wieder ausgetreten ist und mein Onkel leider viel zu früh verstarb. Ich bin übrigens schon mit 3 oder 4 Jahren beim Kindertanz dabei gewesen und habe mit 10 das erste Mal voller Stolz die Laterne getragen. 1981 dann Eintritt in die Jugendschießabteilung und 1985 in den 3. Zug eingetreten. 1994 als bis dahin jüngstes Mitglied ins Kollegium. Erst Fähnrich und ein Jahr später Zugführer im 1. Zug. Dabei ist es mir wichtig zu sagen das mir jeder Zug wichtig ist! Die Gemeinschaft des gesamten Corps macht es aus! Deshalb war es für mich überhaupt kein Problem den Zug zu wechseln. Es war eher eine Ehre für mich gefragt worden zu sein. 2001 wurde ich zum jüngsten Feldwebel in den Vorstand gewählt und seit 2006 bin ich als rechte Hand vom Hauptmann sein „Herr Adjutant“. Erwähnen möchte ich das ich seit 1981 noch keinen einzigen Ausmarsch verpasst habe.

„Das Peiner Freischießen hat viele Traditionen. Gibt es Traditionen, die dich manchmal etwas stören?“

Wer mich kennt weiß, dass ich ein absoluter Traditionalist bin und das finde ich gerade in der heutigen Zeit wichtig und nicht verwerflich. Aber ich bin selbstverständlich „Neuem“ immer positiv aufgeschlossen. Die Mischung macht es doch! Ich selbst habe mit unserem damaligen Hauptmann Chris versucht die Marschmusik mit einem Drum Corps zu revolutionieren, was zu kontroversen Gesprächen in Peine führte. Nach zwei Jahren mussten wir aber eingestehen das der Versuch gescheitert war.

„Wie feierst du das Peiner Freischießen?“

In vollen Zügen! Ich werde es noch einmal genießen; den Platzbummel mit den Schafferkollegen, als Adjutant dem Bürgermeister zur Eröffnung des Festes die angetretenen Korporationen zu melden, hoffentlich noch einmal den vermeintlich neuen König zur Seite zu nehmen und ihm die frohe Kunde des besten Schusses zu übermitteln, und ganz besonders natürlich ein letztes Mal die neuen Rekruten zu vereidigen sowie die Freischießentage mit Marc unser Bürger-Jäger-Corps anzuführen. Alles das waren für mich die letzten Jahre ganz besondere Momente!

„Was wünschst du dir für das Peiner Freischießen 2024?“

Das wir Bürger-Jäger den König stellen, gerne auch durch meine Person 😉 Das es ein friedliches Fest ohne Ausschreitungen wird. Das das Wetter mitspielt damit die Schausteller gute Geschäfte haben und auch im nächsten Jahr gerne wiederkommen. Ich hoffe auf volle Straßen bei den Umzügen und abends zum Ball einen vollen Saal mit bester Stimmung.

„Eine kleine Fragerunde: Was findest du besser?“

Kaffee oder Tee? Ganz klar Kaffee, aber nur morgens zum Frühstück
Bier oder Wein? Bier, allerdings muss ich gestehen eher die bayrischen Sorten. Zu Freischießen mache ich aber gerne mal eine Ausnahme 😉
Backfisch oder Hamburger? Ich esse beides sehr gerne, aber es geht nichts über eine gute Wurst im Stadion oder die Bratwurst von Hübner.

„Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!“

Danke an alle, dass ich die Geschicke der Korporation so viele Jahre mitprägen durfte. Aber nur die Gemeinschaft macht uns Stark und hält uns jung und interessant.