Das Bürger-Jäger-Heim wird im Jahr 1875 am Nachtanger, der heutigen Beethovenstraße, errichtet. Bereits 1873 wird der Bauantrag beim Magistrat der Stadt eingereicht, am 16. Juni 1875 wird er endlich genehmigt. Den damaligen Stadtvätern fällt die Entscheidung wohl nicht leicht, da es noch keine Straße vom Schützenplatz zum Bahnhof gab.
Bei dem Bau kommt das handwerkliche Fundament des Corps sehr zugute. 1881 wird das Bürger-Jäger-Heim nicht nur zur Schützenstraße hin erweitert, sondern auch eine Küche mit Büfett eingebaut. 1888 wird im Saal ein riesiger Leuchter an die Decke montiert, noch lange ein stolze Zierde des Hauses. 1895 kommen neue, völlig andere Aspekte auf die Bürger-Jäger zu. Das Bürger-Jäger-Corps und die Kirchengemeinde St. Jakobi schließen am 04. März 1895 einen Vertrag. Für die Bauzeit der St. Jakobi-Kirche wird das Bürger-Jäger-Heim für die Gottesdienste, Taufen und Trauungen usw. genutzt. Die vollkommen gegensätzliche Doppelnutzung des Hauses verläuft bis zur Einweihung der neuen St. Jakobi-Kirche am 19. März 1899 völlig reibungslos. Viele spätere Mitglieder der Korporation werden in ihrem eigenen Festsaal getauft oder schließen in ihm den Bund fürs Leben.
Bedingt durch die neue Kaiserstraße wird im März 1902 die Genehmigung zum Bau einer großen Garderobe erteilt. Sie wird neben dem Haupteingang vorn links im Saal erstellt. 1908 wurde im Gasthaus eine zeitgemäße Toilettenanlage (mit Bewässerung) eingebaut, ein Jahr später auch für den Saal auf dem kleinen Hof nach Warmbold hin.
Während des ersten Weltkrieges wird das Bürger-Jäger-Heim militärisch genutzt und ist in einem sehr schlechten Zustand. Die Renovierung des Hauses gehört zu den ersten Aufgaben des 1919 erstmals gewählten Kollegiums. 1921 bietet das Bürger-Jäger-Heim den Freischießenteilnehmern Schutz vor den Angriffen der so genannten „Kanalmonarchen“, die das Fest fast zum Erliegen bringen. Nach Freischießen 1924, die Inflation war vorbei, erhält das Bürger-Jäger-Heim eine neue Außenfassade.
1938 erfolgt der Einbau einer Wohnung im Dachgeschoss des Hauses. Sie dient dem Pächter des Lokals als Unterkunft. Nach dem zweiten Weltkrieg wird das Bürger-Jäger-Heim vom Corps durch einen Vertrag mit der Stadt wieder freigekauft und den Verhältnissen entsprechend instand gesetzt. Es wird ein Klubzimmer angebaut und ein eigener Schießstand im Keller des Hauses errichtet. 1953 wird ein Bauplan für den umfangreichen Umbau des Vordergebäudes eingereicht und 1954 mit den Arbeiten begonnen.
Im Oktober 1954 kann ein neues Haus den Peinern vorgestellt werden. Der Umbau hat Hotelzimmer mitgeschaffen, so dass nun neben dem alten, würdigen Namen Bürger-Jäger-Heim erstmalig „Neues Hotel am Bahnhof“ auf den Transparenten erscheint.
1961 beginnt der Ausbau des Saales, des Kollegiumszimmers sowie des kleinen Clubzimmers (Jäger-Zimmer) mit einer Zentralheizung. 1966 wird der Saal des Bürger-Jäger-Heimes umfangreich modernisiert. Eine Zwischendecke wird eingezogen, der Balkon verschönert, die Seitentrakte verändert. Zum 100-jährigen Geburtstag der Korporation erstrahlen Gaststätte und Außenfassade in neuem Glanz.
In den Jahren 2002/2003 werden das Kollegiumszimmer, das Jägerzimmer und der Saal nicht zuletzt aufgrund steigender Anforderungen an die technischen Einrichtungen grundlegend renoviert. 2007 erhielt der Saalbetrieb eine neue Thekenanlage mit modernster Kühl- und Zapftechnik. Die Theke wurde am 07. Oktober 2007 ihrer Bestimmung übergeben (siehe auch Bilder/Presse).
Im Jahr 2008 beschloss die Generalversammlung die Sanierung des Daches. Die im Zuge des Saalthekenneubaus erkannten Mängel der veralteten Konstruktion im Brand- und Wärmeschutz duldeten keinen Aufschub mehr. Die neue Dachkonstruktion entspricht den neuesten brand- und wärmeschutztechnischen Bestimmungen, durch die neue Dämmung werden erhebliche Energiekosten eingespart. Pünktlich zur Eröffnung der Ballsaison wurde der renovierte Saal, die „neue Perle der Stadt Peine“, fertig gestellt.