Interview mit Reinhard

„Hallo Reinhard, stell dich doch einmal für die Leute vor, die dich nicht kennen.“

Hallo Bürger-Jäger, mein Name ist Reinhard Fricke und ich wurde am 22.04.1945 geboren.

Beruflich war ich Verwaltungsangestellter bei der deutschen Rentenversicherung Hannover. Im BJC war ich schon früh als Schrift- und Kassenwart tätig. 1988 wurde ich in das Kollegium gewählt. 1992 wurde ich als Nachfolger von Hubertus Gaebler Zugführer. Aus gesundheitlichen Gründen wurde Rolf-Dieter Wilke 1996 mein Nachfolger und ich wurde Leutnant des 3. Zuges.

Seit 2014 bekleide ich die Aufgabe des ‚Marketenders‘, der für den Stammtisch und die gemeinsame Kaffeetafel für die Ehrenoffiziere zuständig ist.

Anlässlich meines Königsballes 2007 erwähnte Hauptmann Chris Selle, dass ich bereits in den Rundschauen Nr. 67 und Nr. 117 als Bürger-Jäger aus Passion vorgestellt wurde, was mich bis heute noch mit Stolz erfüllt. Ich bin 1968 durch meine Elke, deren Vater Otto Söchtig Bürger-Jäger war, mit dem Corps bekannt gemacht worden.

„Du bist eines der Urgesteine im Bürger-Jäger-Corps von 1871 e.V. Was hat dich damals dazu bewegt, in eine Bürger-Korporation einzutreten?“

Ich wurde beim Freischießen 1969 als Bürger-Jäger aufgenommen und vereidigt. Durch meinen Schwiegervater Otto Söchtig, der dem 3. Zug angehörte, wurde auch ich Mitglied des 3. Zuges, dem ich bis heute angehöre.

Ebenfalls bin ich seit 1969 mit Elke verheiratet und wir haben drei Töchter, die, wenn sie Jungs wären, bestimmt „akkerate“ Bürger-Jäger wären.

Ich vergesse nie, dass Elke und ich von der damaligen Wache mit den Worten empfangen wurden: ‚Sie können sich da an den Tisch setzen, aber nicht tanzen‘, weil ich keine Krawatte getragen hatte. Durch meinen Schwiegervater, der Mitglied des 3. Zuges war, bin auch ich nach meiner Vereidigung 1969 in den 3. Zug eingetreten.

Dort fühle ich mich auch durch verwandtschaftliche Verbindungen zu Hubertus Gaebler, Benno Hummel und später durch meinen Schwager Jürgen Thiele bis heute sehr wohl. Ich glaube, auch von mir behaupten zu können, dass ich mit ‚Leib und Seele‘ Bürger-Jäger bin.

„Die Jahre haben sich verändert, aber die Traditionen sind geblieben. Welche Tradition des Freischießens ist für dich die wichtigste?“

Das Wichtigste für mich ist, dass Freischießen trotz aller Veränderungen so bleibt, wie es ist, und dass nicht eines Tages die Frauen in Uniform mit ausmarschieren, sondern uns weiterhin mit Blumen und Küsschen beglücken.

„Was wünschst du dir für das Peiner Freischießen 2024?“

Ich wünsche mir für das Freischießen, dass ich fit genug bin, um mit meinen drei Enkeln wenigstens um den Marktplatz marschieren zu können.

„Eine kleine Fragerunde: Was findest du besser?“

„Kaffee oder Tee?“ Kaffee
„Bier oder Wein?“ Bier
„Mettbrötchen oder Rollmops?“ Mettbrötchen

„Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!“

Das Bürger-Jäger-Corps ist nach der Familie mein Leben. Bei allen Meinungsverschiedenheiten sollten wir nicht übereinander, sondern miteinander reden. Zum Schluss wünsche ich mir, gesund die 60-jährige Mitgliedschaft zu erreichen.