Interview mit Volkmar

„Hallo Volkmer, stell dich doch einmal für die Leute vor, die dich nicht kennen.“

Hallo, ich bin Volkmar Wilhelm, 53 Jahre alt und glücklich verheiratet. Ursprünglich komme ich aus Bad Lauterberg im Harz, aber seit 1977 lebe ich in Peine, wohin ich mit meinen Eltern gezogen bin. Hier habe ich letztendlich Wurzeln geschlagen.

Nach meiner Schulzeit absolvierte ich eine Ausbildung zum Schriftsetzer, heute als Mediengestalter bekannt, bei der Druckerei Brinkop. Nach einem Jahr bei der Bundeswehr und einem weiteren Jahr in der Druckerei, wechselte ich zu Corovin, das heute Fitesa heißt. Dort bin ich nun seit 29 Jahren tätig, aktuell als Schichtleiter im 4-Schichtbetrieb.

Meine Frau Andrea und ich haben 1999 geheiratet und feiern dieses Jahr unsere silberne Hochzeit. Obwohl wir uns schon 20 Jahre zuvor kennengelernt hatten, haben wir uns erst 1995 wiedergefunden und sind seitdem unzertrennlich. Wir leben zusammen in einem schönen Haus in Vöhrum, wo Andrea herkommt. Unsere Entscheidung, kinderlos zu bleiben, war eine bewusste Wahl.

In meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher Radfahrer und genieße längere Touren auf meinem Liegerad, oft zwischen 50 und 120 Kilometern. Das ermöglicht mir, wunderbar abzuschalten. Außerdem beschäftige ich mich gerne mit meinem RC-Auto oder dem RC-Boot. Zu meinen weiteren Hobbys gehören Spaziergänge, während denen ich oft Tiere und Pflanzen fotografiere, sowie die Pflege unseres Gartens. Zum Entspannen lese ich gerne „John Sinclair“-Hefte auf meinem E-Reader. Das bin ich 🙂 

„Du bist schon viele Jahre im Bürger-Jäger-Corps v. 1871 e. V. Was hat dich damals dazu bewegt einzutreten?“

Seit nunmehr 33 Jahren bin ich Mitglied im Bürger-Jäger-Corps. Meine Anfänge gehen jedoch bis ins Jahr 1984 zurück, als mein damaliger Stiefvater Werner Rakebrandt, ebenfalls ein Corpsmitglied, mich zur Jugendschießabteilung brachte. Eigentlich begann alles schon 1983, aber ich konnte damals das Gewehr noch nicht tragen, da es kein Aufgelegt-Schießen gab. So wartete ich ein weiteres Jahr. 1986 erreichte ich als Jugendkönig mit einem herausragenden 19-Teiler einen besonderen Erfolg, der mir ein unvergessliches Königsjahr bescherte. Die Jugendschießabteilung war damals mit ihren 26 Mitgliedern und unter der Aufsicht von Helmut Minnich sen. eine Quelle großer Freude. Wir verbrachten stundenlanges Warten auf unseren Schießturn mit Skatspielen, Brettspielen und Lesen.

1991 trat ich dann offiziell ins Corps ein, speziell in den 3. Zug. Mein Engagement und Arbeitseifer fielen schnell auf, und 1995 wurde ich KK-Wart in der Schießabteilung. Drei Jahre später übernahm ich die Position des Vorsitzenden der Schießabteilung, die ich allerdings aufgrund der Belastung neben meiner Schichtarbeit nur zwei Jahre innehatte. Seit 1998 habe ich verschiedene Funktionen im Kollegium bekleidet, zunächst als Fahnenbegleiter und ab 2005 als Zugführer des 3. Zuges. Seit 2014 diene ich als Leutnant.

Parallel zu meiner Tätigkeit im Corps habe ich auch beruflich als Schriftsetzer meine Fähigkeiten genutzt. So übernahm ich 2003 die Herausgabe der Corps-Rundschau als Nachfolger unseres zu früh verstorbenen Kameraden und Adjutanten Hans-Georg Vollmer. Diese Aufgabe erfülle ich bis heute mit Stolz und Erfolg. Zusätzlich habe ich mich vielfältig im Corps engagiert, von der Gestaltung der Satzung bis hin zur Erstellung von Geburtstagskarten für den 3. Zug, dem Aufbau und der Pflege der Internetseite des Zuges und der Gestaltung von Logos, Fahnen, Urkunden und Bannern. Diese Tätigkeiten bereiten mir immer große Freude.

„Du bist der neue Kleine König des BJC. Wie hast du dich bei der Schießveranstaltung auf dem Sundern gefühlt und wie war der Augenblick, als dein Name aufgerufen wurde?“

Ach ja, das Königsschießen – was für ein Erlebnis! Ich musste zunächst eine gefühlte Ewigkeit warten, bis ich an der Reihe war, denn die Beteiligung war enorm hoch. Zu allem Überfluss plagten mich starke Rückenschmerzen wegen eines Bandscheibenvorfalls. Als ich schließlich vor der Scheibe stand und zum Schuss ansetzte, zogen plötzlich orkanartige Böen durch den Schießstand. Die Scheiben wackelten heftig – ich musste wirklich lachen.

Trotz der widrigen Umstände war ich überrascht über das Ergebnis. Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Schuss weit am Ziel vorbeigehen würde. So hatte ich es auch meiner Frau erzählt, als ich nach Hause kam. Doch dann kam der überraschende Moment, als mein Name aufgerufen wurde – ich war überwältigt! Die Freude war riesig, ein wirklich phänomenales Gefühl. Es war, als hätten mir 500 Bürger-Jäger gratuliert und mich umarmt. Ein unvergesslicher Moment, den ich jedem von euch wünsche!

„Was wünschst du dir für das Peiner Freischießen 2024?“

Ich freue mich riesig darauf, das Freischießen dieses Jahr als kleine Majestät zu erleben. Es wird spannend sein zu erfahren, wer meine Mitkönige sein werden. Ich hoffe und wünsche allen, die das Peiner Freischießen lieben, dass es das wundervollste Fest aller Zeiten wird!

„Eine kleine Fragerunde: Was findest du besser?“

Kaffee oder Tee? Eher Kaffee, bin aber dem Tee nicht abgeneigt. Im Winter auch ganz lecker.
Bier oder Wein? Natürlich Bier, bekomme von Wein Sodbrennen 🙂
Döner oder Mettbrötchen? Beides

„Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir!“

Sehr gern, Thorsten. Seit meinem Aufstieg scheint es, als würde sich jeder um mich reißen (lachend). Aber Spaß beiseite. Es ist wirklich eine schöne Gelegenheit, durch das Corps neue Leute kennenzulernen und es attraktiver zu machen.

Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um mich noch einmal herzlich für die Unterstützung der Damen nach meiner Proklamation zu bedanken, ebenso wie bei Christian Wunsch und Kay-Simon Knuth. Ein besonderer Dank geht auch an unseren stellvertretenden Starfotografen Sebastian, der insgesamt 3047 Fotos von diesem Abend gemacht hat (nochmals lachend). Tschüss und bis bald!